Rote Ohren fetzen durch Asche / Flaming Ears
“Im Jahre 2700 – das Jahr der Kröten – war ‚Asche‘ eine ausgebrannte Stadt. Zu groß für ihre Seelen, die sich in finsteren Kellerlöchern zusammenrotteten, war sie ein unbändiges wildes Tier, jederzeit bereit dem Tod ins Gesicht zu pinkeln. Und darin standen ihr ihre Bewohner um nichts nach. Höchst unwahrscheinlich waren die Überlebenschancen eines reinen Herzens.” (…) So beginnt Österreichs erster und vermutlich wichtigster Beitrag zur queeren Filmavantgarde, der experimentelle Spielfilm Rote Ohren fetzen durch Asche. Eine no-budget Produktion, Wiens feministische, queere Avantgarde-Performance-Musik-Szene fungiert als Ensemble, es ist eine wilde, elliptisch erzählte und von Ton- und Bild-Aphorismen strotzende Tour de Force in die Zukunft einer Stadtruine, durch die sich die Protagonist:innen mit den bedeutsamen Namen Spy, Volley, Nun und M tanzen, kämpfen, schlagen, ficken, lieben und hassen. Neben den Menschen spielen auch Dinge eine tragende Rolle. (Andrea B. Braidt)