Introduction to the End of an Argument / Intifada – Speaking for Oneself… Speaking for Others

Ausgewählt und vorgestellt von Alaa Mansour

In ihrer 1990 erschienenen Videoarbeit Introduction to the End of an Argument. Intifada: Speaking for Oneself… Speaking for Others nehmen der libanesisch-kanadische Künstler und Filmemacher Jayce Salloum und der palästinensische Filmemacher Elia Suleiman die Geschichte in kinetischer Geschwindigkeit auseinander und fügen sie wieder zusammen. Die Arbeit simuliert ein „medienarchäologisches“ Abtauchen in westliche und israelische Bild- und Militärpropaganda, das rassistische Verirrungen und verbreitete kulturelle Mythen in den Blick nimmt, welche das Bild des Arabers objektifizieren und den Akt des Widerstands dämonisieren. Mittels einer Flut aus Zeichen – vor allem der Fernsehberichterstattung und (Zeichentrick)Filmen aus Hollywood entnommenen Bildern, Tönen und Texten – werden die Betrachter:innen einem kognitiven Überangebot ausgesetzt, das die televisuelle Inszenierung von Information nachahmt. Während die Arbeit vorherrschende politische Rhetorik und archetypische Darstellungsweisen aushebelt, hinterfragt sie die Ethik der Produktion und Verbreitung von Wort und Bild im Kontext des Krieg und der Kolonisation Palästinas. Indem die Arbeit ihrerseits Fiktionen und die Materialität von Archiven nutzt, zeigt sie nicht nur die skrupellose staatliche Kontrolle und Unterdrückung von Geschichte, die der Medien- und Unterhaltungsindustrie zugrunde liegt, sondern ruft auch zu einer Ästhetik des Zweifels auf, welche die Macht der Bilder unterwandert und selbst und für andere hinschaut.

Courtesy of the artist and LUX, London