No Trace of Accelerator
↳ Emily Wardill

GB / NO 2017, 00:48:00
In einem entlegenen Ort in den französischen Bergen ereignet sich in den frühen 1990er Jahren eine Serie mysteriöser Brände mit Todesopfern, die lange Zeit unaufgeklärt bleibt. Sie wird zum Ausgangspunkt für eine wissenschaftlichen Fallstudie zur Modellierung von Risiken, die den Horror unkontrolliert auftretender Gefahren als abstrakte Kalkulation zu rationalisieren versucht. Wardills No Trace of Accelerator setzt an dieser Studie an und lenkt ihre Bewegung in eine filmische Erzählung um, die ebenso instabil, formwandelnd und unkalkulierbar ist wie das Feuer selbst. In einer Art Kammerspiel treffen drei Figuren aufeinander, die auf realen Beteiligten der Ereignisse (dem Täter und zweien seiner Opfer) beruhen. In einem Set, das wie die verblasste Kopie eines Innenraums gestaltet ist, entspinnt sich zwischen ihnen ein Theater der Affekte, das nicht nur das Was, sondern auch das Wie des Sprechens und Agierens, Erinnerns und Zeigens aufführt. Es entsteht daraus eine Rekonstruktion von Ereignissen, Emotionen und Haltungen, die zwischen Wahrheits- und Wunschproduktion schwankt und immer wieder spektakulär zersplittert. (Katrin Mundt)
Courtesy the artist and Carlier Gebauer, Berlin, STANDARD (OSLO) and Altman Siegal, San Francisco
- Sektion Section: Film
- Programm Programme: Emily Wardill 3