I Gave My Love a Cherry That Had No Stone
↳ Emily Wardill
PT 2016, 00:09:00
In I Gave My Love a Cherry that Had no Stone dient das Foyer des Museu Calouste Gulbenkian in Lissabon als Bühne für eine Choreografie, in der Körper, Raum und Kamera unmittelbar aufeinander bezogen sind. Mit Bewegungen, die, stockend und elastisch zugleich, an einen Avatar erinnern, bewegt sich eine menschliche Figur durch das Foyer. Ihr Ziel ist nicht auszumachen, vielmehr scheint sie getrieben von äußeren Kräften – der Kamera, die ihr auflauert, dem Raum, dessen Atmosphäre abstrakter Zukünftigkeit jedes Verweilen in der Gegenwart unmöglich macht, und der eigenen materiellen Hülle, die sich immer wieder auf- und abzulösen droht, den Körper zu seinem eigenen parodistischen Double macht. In der Szenerie klingt Dorothea Mannings Gemälde Some Roses and Their Phantoms nach – ein Arrangement papiern und untot wirkender Rosen auf einem in kantigen Falten liegenden Tischtuch, in dem wir nicht nur der Farbigkeit des Museumsfoyers wieder begegnen, sondern auch der gespentisch zwischen Fläche und Volumen, An- und Abwesenheit oszillierenden Materialität von Körper und Raum. (Katrin Mundt)
Courtesy the artist and Carlier Gebauer, Berlin, STANDARD (OSLO) and Altman Siegal, San Francisco
- Sektion Section: Film
- Programm Programme: Emily Wardill 2