Die Schweizer Videoforscherin und Künstlerin Ursula Biemann interessiert sich seit Langem für die Ökologien und die ungleiche Verteilung von Ressourcen, Völkern und Informationen der Erde. Bei dem Projekt Forest Law hat sie mit Paulo Tavares, einem brasilianischen Architekten und Raumplaner, zusammengearbeitet, der sich mit Raumpolitiken und dem indigenen Widerstand im Amazonasgebiet befasst. Forest Law stützt sich auf Biemanns und Tavares’ Forschungsarbeiten im Grenzland des ecuadorianischen Regenwaldes, einer Bergbauregion mit Ölvorkommen am Übergang zwischen Überschwemmungsgebiet des Amazonas und Anden. Diese Grenzzone ist eine der arten- und mineralienreichsten Regionen der Erde, die jedoch derzeit durch die dramatische Ausweitung des groß angelegten Mineralienabbaus unter Druck steht. Im Fokus der Arbeit steht eine Reihe bahnbrechender Rechtsfälle, in denen der Wald und seine indigenen Führer, Anwält:innen und Wissenschaftler:innen vor Gericht für die Rechte der Natur kämpfen: Ein besonders paradigmatischer Prozess wurde kürzlich von den Indigenen von Sarayuku vor dem Interamerikanischen Gerichtshof für Menschenrechte gewonnen. Dieser Fall beruhte auf ihrer Kosmologie des lebendigen Waldes, um die herum sich auch die Erzählung von Forest Law entfaltet.

• Sektion Section: Exhibition
• Programm Programme: The thing is