Agents
↳ Anastasia Sosunova
2020
Eine Auftragsarbeit für „Roots to Routes“, kuratiert von Juste Kostikovaite, Maija Rudovska und Merilin Talumaa und gefördert vom Baltic Culture Fund. Die Umsetzung erfolgte zum Teil in Zusammenarbeit mit Gintaras Černius.
Die Bewegtbildarbeit Agents entstand im Frühling 2020. Sie befasst sich mit volkstümlichen Traditionen und den Auswirkungen der strengen Quarantänemaßnahmen auf die Menschen und ihre Kreativität. Sosunova sucht Kunst im Außenraum in Form motivisch regional geprägter Skulpturen aus dem traditionsreichen Werkstoff Holz auf und filmt sie. Sie beobachtet, wie Wälder und Parks sich allmählich mit spontan entstandener vernakulärer Kunst und temporären Gebilden von der Hand derer füllen, die es dorthin zieht. Die Kräfte hinter der Wiederbelebung von Volkskunst und vernakulärer Kreativität hinterfragend, beginnt die Protagonistin einen Dialog mit einem Holzschnitzer, um ihren Vermutungen Ausdruck zu verleihen und herauszufinden, was hinter den Absichten steckt, folkloristische Formen und Mythen zu reproduzieren. Im Verlauf des Gesprächs werden kulturelle Praktiken und Codes folkloristischer Symbolik über den Haufen geworfen, die man erfolgreich herangezogen hat, um daraus nationalistische Mythologien zu basteln. Es eröffnen sich Möglichkeiten des Miteinanders und des Tuns, unbeeinträchtigt von den Ausgrenzungen einer imaginierten Vergangenheit. Und während wir uns fragen, wie Kräfte sich um eine Heerschar von Artefakten entfalten können, sitzen die beiden im Auto und warten darauf, einen solcher „Agents“ in Fleisch und Blut zu sichten.
- Sektion Section: Exhibition
- Programm Programme: The thing is