TIED UP
↳ Monika Witte, Aline Mourad, Daniela Witowski, Fritzi Wagner, Lena Köhler, Maria Frei
2022
Projektleitung: Monika Witte
Mitwirkende: Aline Mourad, Daniela Witowski, Fritzi Wagner, Lena Köhler, Maria Frei
Die Knotenschrift, der Khipu diente im früheren Inkareich als Instrument zur Informationsübertragung. Zum einen um statistische Daten zu erfassen und zum anderen als narratives Zeichensystem. Die einzeln mit der Hand gesetzten Knoten bilden das greifbare Zwischenstück zu einer verschlüsselten Nachricht.
Ergriffen von der besonderen Poesie und Ästhetik dieser Form der Informationsübertragung gingen Schüler:innen der städtischen Kunstschule und Kunststudent:innen gemeinsam mit der Dozentin Monika Witte der Frage nach „was wäre, wenn…“. Was wäre, wenn die Dinge anders gelaufen wären und die Zeitgeschichte eine andere Wendung genommen hätte? Was wäre, wenn neben oder vielleicht sogar anstelle unserer heutigen Schrift, wir uns mit Knoten verständigen würden? Was würde sich verändern, an Bedeutung gewinnen oder verlieren?
Gängige Kommunikationsstrukturen, die heute vom Gedanken zur Schrift einen immer kürzeren Weg erfahren und das Haptische fast ganz ausschließen, sollen durch das Analoge, wie mit beiden Händen erarbeitete Knoten, als Verständigungsmittel hinterfragt werden.
Internetkabel, durch die viele Gedanken von einer Stelle zur anderen wandern, werden als Symbol für globale Kommunikation und digitale Vernetzung in eine eigene Sprache geknotet. Die Installation (Video und Objekt) zeigt eine Alternative und führt uns gleichzeitig unsere Vernetzung in der globalen Welt vor Augen.
Besucher:innen werden ebenfalls eingeladen, diese andere Form der Informationsweitergabe mit uns gemeinsam zu entdecken, zu entschlüsseln und zu gestalten.